Bei dem Bezug von Jesaja 53 zum Kreuz
Jesu werden mir viele Christen zustimmen können.
Viele Alttestamentler werden die
Beziehung abstreiten, weil das Verständnis des Wortes „wissenschaftlich“ schon viele
Türen zuschlägt. Es ist auch recht einfach: Wenn es keine Prophetie gibt, kann
es keinen Text geben, der ein zukünftiges Ereignis beschreibt. Aber das ist
nicht das Problem des Textes, sondern das Problem der Leute, die auf ihre Weise
auch „glauben“. Sie glauben an die Möglichkeit, nicht zu glauben.
Viele von den Christen werden auch
nicht mehr mit mir einer Meinung sein, wenn ich Sünde und Krankheit am Kreuz
ablege und es als Zusage gerade für unsere Gegenwart ansehe. Sündenvergebung
nehmen viele Leute auch für die Gegenwart in Anspruch, aber die Heilung wird
auf die irdische Existenz Jesu begrenzt. Ich bin entschieden anderer
Auffassung, aber das werde ich später begründen.
Zunächst einmal werde ich einen
Schwerpunkt auf die Untersuchung des hebräischen Textes legen. Es kommt mir
darauf an, es so zu tun, dass auch nicht Sprachkundige dem folgen können. Der
andere Schwerpunkt ist, dass der Text in seiner vollen Radikalität belassen
wird. Es geht mir nicht darum, „Recht“ mit meiner Meinung zu haben, sondern ich
will den Text selber für sich reden lassen. Wenn ich damit zwischen allen
Stühlen sitze, werde ich es auch akzeptieren. Meine in vielen Jahren gewonnene
Meinung ändere ich nur dann, wenn ich andere Argumente einsichtig finde.
Für die nächste Zukunft wird mein
Programm so aussehen, dass ich Jesaja 52,13 bis 53,12 versweise angehe. Oft
werde ich es durch einen Exkurs unterbrechen, wobei ein bestimmter Gedanke durch
Aussagen der Bibel untermauert wird.
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